Alltagsfunktion von Gelenkimplantaten
Wie gut sich eine Hüft-Endoprothese im Alltag bewährt, hängt offensichtlich nicht von der Art der Nachbehandlung ab!
Was den mittelfristigen Erfolg der Hüft-Endoprothetik angeht, haben sich die verschiedenen physiotherapeutischen Ansätze als gleichwertig erwiesen. Das lässt sich aus einer Studie mit 120 Reha-Patienten ablesen.
In einer prospektiven Studie untersuchten K. Koch (Bliestal Kliniken, Blieskastel) et al. 120 Patienten die eine Hüft-Endoprothese eingesetzt bekommen hatten. Jeweils 60 Teilnehmer waren wegen Schenkelhalsfraktur respektive Coxarthrose operiert worden. Nach dem Zufallsprinzip wurden die Patienten unterschiedlichen Nachbehandlungsansätzen zugeordnet:
- tägliche Einzelkrankengymnastik
- allgemeine medizinische Trainingstherapie
- Alltagstraining in der Gruppe.
Zu Beginn und am Ende der Reha sowie drei Monate postoperativ wurden Schmerz, Beweglichkeit, Gangbild und Alltagsfunktionen analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Therapiealternativen im Endergebnis als gleichwertig einzustufen sind. Beschwerden und Alltagsfunktion korrelieren nicht mit der erreichten Beweglichkeit.
Zwar hatten die Fraktur-Patienten in der Frühphase eine bessere Gelenkfunktion, doch bei der Abschlussuntersuchung schnitten die Coxarthrose-Patienten hinsichtlich Beschwerden und Alltagsfunktion deutlich besser ab. Dies, so die Vermutung, könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Arthrose-Kranken ihre präoperativ erheblich eingeschränkte Lebensqualität zurückgewinnen.
Quellen:- Phys Rehab Kur Med 18 (2008) 122–126
- www.aerztlichepraxis.de
- Dipl. Med. Karin Koch
Diagnose- und therapieabhängige Rehabilitationsergebnisse nach endoprothetischer Versorgung des Hüftgelenkes
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar