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Erfolg der Osteopathie in der Therapie von Kreuzschmerzen bleibt auch nach neuer Studienauswertung unklar

Stellenwert der Osteopathie

Im "IGeL-Report 2018" des Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes der Krankenkassen (MDS) wird die Osteopathie als Behandlungsmethode bei Schmerzen bei den in Deutschland nachgefragten Selbstzahlerleistungen auf Platz gelistet.

Mit 48 Prozent der befragten Patienten hat gut jeder Zweite in den vergangenen drei Jahren ärztlicherseits ein IGeL-Angebot erhalten oder selbst nachgefragt. Bei der Auswertung der rund fünf Millionen bei der Kasse versicherten Erwerbspersonen im vergangenen Jahr entfiel der größte Anteil der Fehlzeiten mit durchschnittlich 2,82 Tagen pro Kopf auf Muskel-Skelett-Erkrankungen. Die Diagnose Rückenschmerzen mit durchschnittlich 0,80 Fehltagen wird dabei als die wichtigste Einzeldiagnose identifiziert ("TK-Gesundheitsreport 2018").

Nutzen der Osteopathie

Zur Behandlung von Rückenschmerzen und anderen Muskel-Skelett-Erkrankungen werden neben zahlreichen Kassenleistungen auch viele Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) angeboten. Kennzeichen der Osteopathie ist, dass  Therapeuten mit ihren Händen Spannungen lösen und so die Schmerzen der Patienten lindern. In der Regel (Studiendurchschnitt) fallen dafür bis zu 145 Euro je Sitzung an.

In den vorliegenden Studien konnten jedoch kein überzeugender Nutzen evaluiert werden (Dr. M. Eikermann, Leiterin des Bereichs evidenzbasierte Medizin beim MDS). Da andererseits auch Schäden nicht zu erwarten seien, laute das Votum dieser Selbstzahlerleistung durch die externen Experten des vom MDS betriebenen Informations-Portals "IGeL-Monitor" auf  "unklar".

Osteopathie und Krankenkasse

Meist sind Kreuzschmerzen unspezifisch. Akute Kreuzschmerzen dauerten bis zu sechs Wochen, chronische Kreuzschmerzen länger als drei Monate. Viele Maßnahmen zur Diagnose und Therapie von Kreuzschmerzen werdenvon den Kassen übernommen, die Osteopathie ist dagegen keine Kassenleistung, wird aber von sehr vielen Kassen freiwillig bezuschusst oder bezahlt. Meist werden mehrere Behandlungen angeboten. Nach Angaben des Bundesverbandes Osteopathie übernehmen etwa rund 100 gesetzliche Kassen und private Krankenversicherungen die Kosten für die osteopathische Behandlung teilweise oder ganz.

Die Krankenkasse Viactiv berichtet, dass die Patienten über alle Indikationen hinweg im Schnitt 3,5 Sitzungen pro Jahr bei ihrem Osteopathen absolvieren. Eine einzelne Behandlung koste in der Regel zwischen 70 und 145 Euro.

Dir verwendeten Studien

Laut MDS fanden die Wissenschaftler des IGeL-Monitors für die Osteopathie bei Rückenschmerzen zehn Studien, die sie verwenden konnten. Eine Studie sei besser und größer gewesen als die anderen. Laut dieser Studie hätten einige Patienten dank Osteopathie weniger Schmerzen und hätten sich besser bewegen können.Die Studie habe aber nicht zeigen können, heißt es einschränkend, dass die Lebensqualität der Patienten steige oder es weniger Fehltage bei der Arbeit gegeben habe.Die beiden wichtigen Fragen, ob die Osteopathie hilfreicher als die von den Kassen bezahlten Behandlungen sei, oder ob sie zusätzlich zu den Kassen-Behandlungen Vorteile bringe, könne von den Studien nicht beantwortet werden.

Die Osteopathie in den Leitlinien

Die ärztliche Leitlinie rät nicht von Osteopathie ab. Der Fairness halber verweisen die Experten auf eine 2017 publizierte Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) zu Kreuzschmerzen – Handlungsempfehlungen für Ärzte. Dort werde von vielen Untersuchungen und Behandlungen bei Kreuzschmerzen abgeraten – jedoch nicht von der Osteopathie.

Quellen:

• Glimpfliches Votum für Osteopathie bei Kreuzweh
  www.aerztezeitung.de
• TK-Gesundheitsreport 2018
  TK-Gesundheitsreport 2018
• Vier IGeL durchgefallen
  www.aerztezeitung.de
  

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