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In der Planung befindliches Chronikerprogramm zur Osteoporose kann sich zumeist auf Leitlinien stützen

26.09.2018

Die aktuellen Leitlinien zur Osteoporose decken fast alle Bereiche für ein künftiges Chronikerprogramm ab. Lediglich die Rehabilitation bleibt außen vor!

Disease-Management-Programme (DMP)

Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen. Kernidee solcher Programme ist es, den sektorenübergreifenden Behandlungsablauf und die Qualität der medizinischen Versorgung chronisch kranker Patientinnen und Patienten zu verbessern. Die DMP wurden 2002 durch Regelungen des Gesetzgebers eingeführt.

Für ein Disease Managemnt Programm geeignete chronische Erkrankungen auszuwählen, ist Aufgabe des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Er bestimmt auch die inhaltlichen Anforderungen an solche Programme.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland. Er bestimmt in Form von Richtlinien den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für mehr als 70 Millionen Versicherte und legt damit fest, welche Leistungen der medizinischen Versorgung von der gestzlichen Krankenversicherung (GKV) erstattet werden. Darüber hinaus beschließt der G-BA Maßnahmen der Qualitätssicherung für den ambulanten und stationären Bereich des Gesundheitswesens.

Derzeit gibt es Behandlungsprogramme für Brustkrebs, Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und koronare Herzerkrankungen (KHK).

In Vorbereitung sind Programme zu Depressionen, Osteoporose, rheumatoide Arthritis und Rückenschmerz.

Disease-Management-Programm zur Osteoporose - Stand der Dinge

Ein Disease-Management-Programm zur Behandlung einer chronischen Osteoporose befindet sich in Vorbereitung. Die Autoren stützen sich bei der Festlegung und Ausarbeitung zukünftiger Inhalte auf aktuelle nationale und internationale Leitlininien und Empfehlungen. Die aktuell gebräuchlichen, evidenzbasierten Leitlinien zur Osteoporose decken fast alle Bereiche ab, die für ein künftiges Chronikerprogramm (Disease Mangement Programm, DMP) zur Osteoporose relevant sind. Lediglich die Rehabilitation fehlt ganz! Das berichten Wissenschaftler des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). .

In ihren aktuellen Bericht konnten die Wissenschaftler 23 Leitlinien mit 643 Empfehlungen einbeziehen. Im Abschlussbericht von 2016 waren lediglich sieben Leitlinien enthalten. Drei der ausgewerteten Leitlinien stammen aus Deutschland – 2016 war es nur eine einzige gewesen.

Zusammenfassung des aktuellen Reports zum Disease-Management-Programm zur Osteoporose

Die Ergebnisse zur Leitlininienrecherche erschienen in einem "Rapid Report" zum Thema. Die Zusammenfassung als Auszug:

Fragestellung

Ziel der Untersuchung ist es, aktuelle evidenzbasierte Leitlinien zu identifizieren, deren Empfehlungen zu Kernaussagen zusammenzufassen und diejenigen Kernaussagen zu spezifizieren, die für ein DMP Osteoporose geeignet sind. Folgende Fragestellung soll beantwortet werden: Zu welchen Versorgungsaspekten können geeignete Kernaussagen identifiziert werden?

Zentrale Ergebnisse

Die Leitliniensynopse beruht auf der Analyse von 23 Leitlinien, es wurden insgesamt 643 Empfehlungen einbezogen. Es konnten zu 8 Versorgungsaspekten Kernaussagen identifiziert werden, die für ein neues DMP als besonders geeignet beziehungsweise als geeignet eingeschätzt wurden. Darüber hinaus existiert eine Anzahl von Kernaussagen pro Versorgungsaspekt, für die eine weitere Überprüfung vorgeschlagen wird, die Eignung der Kernaussage für ein neues DMP nicht eingeschätzt werden konnte oder die Kernaussage als wenig geeignet eingeschätzt wurde.

Fazit

Insgesamt wurden 23 evidenzbasierte Leitlinien in den Rapid Report V17-02 eingeschlossen, aus denen zu folgenden Versorgungsaspekten geeignete Kernaussagen generiert werden konnten:

Die Schwerpunkte des Rapid Reports liegen auf Leitlinienempfehlungen zur Diagnostik, zu den therapeutischen Maßnahmen und dem Monitoring (Kontrolle, Begleitung, Überwachung).

Für den Versorgungsaspekt Rehabilitation wurden keine Empfehlungen identifiziert.

Lediglich zur Physiotherapie und zu Orthesen wurden einzelne Empfehlungen extrahiert, die jedoch in den Berichtsabschnitten "Kooperation der Versorgung" beziehungsweise "nicht medikamentöse Therapien“ dargestellt wurden.

Quellen:



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