DOUV-Logo
 
DOUV-Logo.

Patientenportal

Frühe Vertebroplastie lindert den Schmerz

15.08.2017

In der Versorgung von Osteoporose bedingten Wirbelkörperfrakturen wird die Vertebroplastie neu verhandelt.

Wirbelfrakturen sind eine häufige Komplikation der Osteoporose bei älteren Menschen, insbesondere nach Stürzen. Ein Teil dieser Patienten entwickelt chronische Schmerzen, die auch anhalten, wenn die Fraktur verheilt ist.

In der Vergangenheit hatten zwei randomisierte Studien in den USA keinen Nutzen der Vertebroplastie gefunden, wenn diese in einem Zeitraum von zwölf Monaten nach dem initialen Ereignis durchgeführt wurde. Infolge der negativen Studienergebnisse war die Durchführung der Vertebroplastie zur Behandlung von Schmerzen nach osteoporotischen Frakturen seit 2009 in der Schmerztherapie ständig rückläufig..

Australische Ärzte haben nun (erneut) untersucht, inwieweit die Vertebroplastie bei akuten schmerzhaften osteoporotischen Wirbelfrakturen analgetisch wirkt.

In dieser aktuellen Studie wurden die Patienten sehr viel früher als in den beiden vorhergehenden Studien behandelt. Der Therapieeffekt war signifikant und hielt bis zu sechs Monate an.

Besonders erwähnenswert ist, dass es sich hier überwiegend um sehr alte Patienten mit hoher Schmerzintensität handelte. In Patientengruppen mit hohem Alter ist es besonders wichtig, eine möglichst rasche Mobilisierung zu erreichen. Der entscheidende Faktor dieser Bemühungen ist eine rasche Schmerzreduktion.

Bei Patienten mit osteoporotischen Wirbelfrakturen ist eine früh durchgeführte Vertebroplastie zur Schmerzreduktion wirksamer als eine Placebointervention (Prof. Dr. med. H. C. Diener). Es bleibt daher abzuwarten, ob die Vertebroplastie wieder Eingang in die Schmerztherapie in Deutschland findet.

Quellen:



zurück