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Ist der Nachweis einer Synovitis ein früher Hinweis auf eine Kniearthrose?

23.04.2017

Forscher sehen in dem Vorliegen einer Synovitis (Schleimhautentzündung im Gelenk) einen frühen Indikator für eine Kniegelenksarthrose.

Synovitis bei Arthrose

Eine Synovitis kommt auch – mehr oder weniger ausgeprägt – bei Arthrose vor. Wenn sie sehr ausgeprägt ist (geschwollenes, überwärmtes Gelenk), sprechen Autoren von einer aktivierten Arthrose. Nach Ansicht verschiedener Forscher könnte der Nachweis einer Synovitis daher benutzt werden, um festzustellen, ob ein Patient später eine Kniegelenkarthrose entwickeln wird.  Das Vorliegen einer “Schleimhautentzündung” im Gelenk wäre dann als Vorbote, bzw. Indikator eines wahrscheinlichen AUftretens einer Arthrose zu werten - insbesondere im Kniegelenk.

Bestätigt wird diese Vermutung durch eine Studie aus Australien. Unter der Leitung der Universität von Sydney haben Forscher in Sri Lanka, Deutschland und den USA eine Studie durchgeführt, die nachweisen sollte, ob eine Schleimhautentzündung in einem Kniegelenk der Vorbote von weiteren Gewebeschäden in einer sich entwickelnden Arthrose sein kann.

Das Studiendesign

Bei dieser Studie wurden 133 Knie mit Kniearthrose untersucht und mit einer Kontrollgruppe von 133 Knien verglichen. Bei den Patienten erfolgten über einen Zeitraum von vier Jahren eine Röntgenaufnahme und eine Kernspintomografie der Knie.

Auf den kernspintomografischen Aufnahmen wurde eine Schleimhautentzündung mit Erguss dokumentiert, die sich entweder in einer Schleimhauttasche oder im so genannten Hoffa-Fettkörper (ein kleiner Fettkörper, der zwischen dem Schienbeinkopf und dem Unterrand der Kniescheibe im Gelenk vorliegt) befanden.

Das Erscheinen solcher Veränderungen zeigte – im Vergleich zur Kontrollgruppe – in der Folge eine hohe Wahrscheinlichkeit, eine Kniegelenkarthrose zu entwickeln.

Schlussfolgerungen

Ob eine frühzeitige kernspintomografische Untersuchung als Voruntersuchung der Arthrose Sinn macht, bleibt vorerst ungeklärt. Die Methodik muss durch weitere Untersuchungen bestätigt und evaluiert werden. Eine Früherkennung macht bestenfalls Sinn, wenn man auch weiß, welche Maßnahmen getroffen werden können, um ein weiteres Fortschreiten zu vermeiden. Am ehesten könnten Risikogruppen von der Früherkennung profitieren.

Umgekehrt sollten chronische Schwellungen von Gelenken, auch wenn sie nicht sehr ausgeprägt sind und immer wieder spontan zurückgehen, vielleicht näher untersucht werden, eventuell auch durch eine Kernspintomografie. Es sollte auf jeden Fall eine rheumatische Erkrankung ausgeschlossen werden.

Quellen



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