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Patientenportal

Ihr Medikationsplan

13.03.2017

Patienten haben seit letztem Jahr Anspruch auf einen Medikationsplan. Leider ist die Nachfrage gering, obwohl die Kommunikation zwischen Arzt, Patient und Apotheker damit deutlich verbessert werden könnte.

Patienten, die gleichzeitig mindestens drei auf Kassenrezept verordnete, systemisch wirkende Medikamente anwenden, haben Anspruch auf einen Medikationsplan. Die Anwendung der Medikamente muss dabei über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen vorgesehen sein. Ausgestellt wird der Medikationsplan vom Hausarzt oder Facharzt.

Der Medikationsplan ist ein persönliches Verzeichnis aller verordneten sowie der nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die Sie anwenden. Alle Eintragungen und Aktualisierungen erfolgen nach einem einheitlichen Muster. So haben Sie selbst, aber auch Ihre Ärzte und Apotheker schnell den Überblick über Ihre Medikation. Zu jedem aufgeführten Arzneimittel finden Sie außerdem genaue Angaben, wann und wie Sie es einnehmen oder anwenden müssen. Das kann Sie besser vor Einnahmefehlern schützen.

Angaben

Der Aufbau des Medikationsplans ist einheitlich. Die Angaben sind tabellarisch angeordnet. 

Persönliche Angaben:
Hier stehen Ihr Name, Vorname, Geburtsdatum und Angaben darüber, wer den Medikationsplan an welchem Tag erstellt oder aktualisiert hat.

Wirkstoff:
Hier steht der Wirkstoff des betreffenden Arzneimittels (chemische, biologische oder pharmazeutische Bezeichnung).

Handelsname:
Weil es für denselben Wirkstoff oft unterschiedliche Hersteller gibt, steht hier der Handelsname

Stärke:
Hier steht die verordnete Wirkstärke des Medikaments (z. B. 40 mg).

Form:
Hier steht die Darreichungsform (Tablette, Tropfen u. a.) des Medikaments in abgekürzter Form. Einnahmezeitpunkt und Einheit: Hier steht, zu welcher Tageszeit Sie welche Menge (Stück, Tropfen usw.) des Medikaments einnehmen sollen.

Hinweise:
Hier stehen gegebenenfalls weitere Angaben zur Einnahme oder Anwendung.

Begründung:
Hier steht, warum Sie das Medikament einnehmen (Diagnose).

Arzneimittel, die nur zu besonderen Zeiten (z. B. nur alle drei Tage) anzuwenden sind, können extra ausgewiesen werden. Wenn sich Ihre Medikation ändert, wird Ihr Medikationsplan aktualisiert. Den aktuellen Stand erkennen Sie am Erstellungsdatum.

Vorteile

Sie sind besser vor Einnahmefehlern geschützt. Je mehr Medikamente Sie einnehmen müssen, desto größer ist die Gefahr von Einnahmefehlern. Davor kann Sie der Blick auf Ihren Medikationsplan schützen. Ärzte wissen schnell Bescheid. Ihre behandelnden Ärzte sehen anhand des Medika-tionsplans, welche Medikamente Sie einnehmen oder anwenden. Das hilft ihnen, künftige Verordnungen oder Umstellungen sicher auf Ihre Gesamtmedikation abzustellen. Auch Ihr Apotheker kann mithilfe des Medikationsplans mögliche Probleme einer Medikation erkennen und im Zweifelsfall Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.

Wie nutzen Sie den Medikationsplan?

Bringen Sie ihn zu jedem Arztbesuch mit. Nehmen Sie ihn mit, wenn Sie Rezepte einlösen oder rezeptfreie Medikamente kaufen. Informieren Sie Ihren Arzt auch über nicht verschreibungspflichtige Medikamente, die Sie in der Apotheke kaufen, damit diese gegebenenfalls in Ihrem Medikationsplan ergänzt werden können.

Wer erstellt Ihren Medikationsplan?

In der Regel Ihr Hausarzt. Auch ein Facharzt, der überwiegend Ihre Arzneimitteltherapie koordiniert, kann den Medikationsplan ausstellen.
In jedem Fall sollten Sie aber nur einen Arzt darum bitten!

Ihre Daten

Der Medikationsplan soll Sie und Ihre behandelnden Ärzte unterstützen. Allerdings entscheiden Sie ganz allein darüber, wie Sie mit dem Dokument umgehen. So sollten Sie den Plan bei jedem Arztbesuch oder beim Einlösen von Rezepten vorlegen, müssen es aber nicht. Möchten Sie, dass bestimmte Angaben nicht im Medikationsplan auftauchen, können Sie das dem Arzt schon bei der Erstellung des Plans mitteilen. Gleiches gilt auch für Aktualisierungen des Medikationsplans. Dabei sollten Sie unbedingt daran denken, dass es wichtig ist, Ihren Arzt über alle eingenommenen Medikamente zu informieren – auch wenn diese nicht auf dem Plan stehen sollen.
Arztgeheimnis und Datenschutz gelten selbstverständlich auch für den Medikationsplan.

Online Informationen

Um Ärzte bei der Information ihrer Patienten zu unterstützen, hat die KBV einen Patientenflyer zum Medikationsplan herausgegeben. Der sechsseitige Flyer informiert übersichtlich über die Vorteile und den Umgang mit dem Medikationsplan und kann vom Arzt als Erläuterung zusammen mit dem Plan ausgehändigt werden. Den Flyer gibt es auch – in einer gekürzten Version – direkt für Patienten als Infoblatt im DIN A4-Format.

Das Infoblatt steht auf den Internetseiten der KBV zum Download bereit.



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