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Patientenportal

Umfrage zur Patientenzufriedenheit


Vertrauensverhältnis zum Arzt (www.kbv.de)
24.10.2016

Licht und Schatten im Verhältnis zwischen Arzt und Patient.

Die Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) befragt seit vielen Jahren Patienten zum Thema Zufriedenheit mit der ärztlichen Versorgung. In den Umfrageergebnissen wird wieder einmal ein der Unterschied zwischen fachlicher Versorgung und organisatorischen Defiziten deutlich. Fachlich sind die Befragten einer zufällig ausgewählten, repräsentativen Patientengruppe mit der medizinischen Versorgung sehr zufrieden. Auch das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient wird positiv bewertet. Lediglich bei den Wartezeiten existiert ein zum Teil erheblicher Nachholbedarf.

Vertrauen, Fachkompetenz und Dialog

Patienten vertrauen ihren Ärzte. Dieser Aspekt ist, gemessen in Umfragen, gleichbleibend. In den aktuellen Umfragewerten bewerteten 51 Prozent der Befragten das Vertrauensverhältnis mit „sehr gut“ und weitere 41 Prozent mit „gut“ an. Diese Werte haben sich im letzten Jahrzehnt nicht signifikant verändert.

Auch bei der Fachkompetenz und der Einbindung in Entscheidungen kann die Ärzteschaft ihre Patienten weiter auf hohem Niveau überzeugen.48 Prozent geben die Note „sehr gut“ und 45 Prozent „gut“. Mit der Einbindung in Entscheidungen sind 79 Prozent zufrieden.

Die KBV ist mit diesen Resultaten zufrieden und lässt es sich daher auch nicht nehmen, sich damit politisch zu positionieren. „Gerne zeichnen Teile der Politik das Bild, dass die ambulante Versorgung im Argen liege und alles schlecht sei. Gegen diesen Populismus setzen wir Fakten: Die repräsentative Umfrage zeigt seit nunmehr einem Jahrzehnt sehr hohe Zufriedenheitswerte“, betont KBV-Chef Dr. Andreas Gassen auch im Hinblick auf den beginnenden Wahlkampf .

Wartezeiten und Terminvergabe

Termine und Wartezeiten sind das ganz große Thema der Politik. Mit den Terminservicestellen haben Politiker Wartezeiten noch einmal aufgewertet und ganz in den Fokus ihrer (ansonsten dürftigen) gesundheitspolitischen Arbeit gerückt.

Die Umfrageergebnisse zu diesem Thema zeichnen ein differenzierteres Bild. Erfreulich ist, dass die öffentlich kursierenden Zahlen in Höhe und Ausmaß nicht den vorgefundenen Fakten entsprechen, sondern weniger dramatisch anzusetzen wären. Unerfreulich bleibt, dass auch die tatsächlich erhobenen Werte nicht tolerierbar sind und auf einen dringenden Nachholbedarf hinweisen.

Aktuell beurteilt nur einer von zehn Befragten die Zeit zwischen Anfrage und Termin als zu lange! Für 47 Prozent stellte sich diese Frage nicht, da sie keine Wartezeit hatten. Kritischer ist die Zeitspanne zwischen Wunschtermin und tatsächlichem Termin. Diese Zeitspanne wird als zu lange empfunden. Wird ausreichend über den Wert der Dringlichkeit als Kriterium der Terminvergabe informiert, ändert sich die Beurteilung, was die die oben zitierten Zahlen erklärt.

Wichtig ist auch ein anderer Kritikpunkt. Wieviel Zeit tatsächlich zwischen Wunsch und Praxisbesuch vergeht, hängt nach wie vor von der Versicherung ab. Kassenpatienten mussten sich im Schnitt deutlich länger gedulden als Privatpatienten. Das zeigt sich vor allem in der Gruppe ohne Wartezeit im Vergleich zu der Gruppe mit mehr als drei Wochen Wartezeit (13 versus sieben Prozent).

Die sich aus der Unzufriedenheit mit der Terminvergabe und den Wartezeiten ergebenden Folgen sind zum Teil gravierend. Rund 23 Prozent aller Befragten gaben an, im letzten Jahr auf einen – aus ihrer Sicht erforderlichen – Arzttermin verzichtet zu haben. Das hatte im wesentlichen folgende Gründe:

Nach wie vor geht aber jeder zweite Patient wegen akuter Beschwerden in die Praxis!

Gravierend sind die Zahlen deswegen, weil das Fernbleiben, sei es als Aussitzen der Beschwerden oder als Versuch der Selbstheilung, zur Verschlechterung der Grunderkrankung, zur Nichtentdeckung einer schweren Erkrankung oder zu deutlich höheren Kosten für das Gesundheitssystem führen kann Demgegenüber ist das Fernbleiben nicht behandlungsbedürftiger Beschwerden oder sogenannter Bagatellerkrankungen aus dem täglichen Praxisalltag von nur untergeordneter Bedeutung.

Andere Befragungsergebnisse

In der Umfrage haben die Marktforscher auch weitere Szenarien abgefragt.



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